🇩🇪 Versicherungen in Ost und West: Was der 3. Oktober bis heute mit Deiner Absicherung zu tun hat
- Christoph Burde
- vor 22 Minuten
- 2 Min. Lesezeit

Am 3. Oktober feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. Für viele ist das ein willkommener Feiertag – doch kaum jemand denkt dabei an Versicherungen. Dabei zeigt gerade die Wiedervereinigung, wie unterschiedlich das Thema Absicherung und Vorsorge in Ost und West gehandhabt wurde – und welche Spuren das bis heute hinterlässt.
🏢 1. Versicherungen in der DDR – alles in einer Hand
In der DDR gab es keine freie Wahl: Die Staatliche Versicherung der DDR (SV) war Monopolist. Egal ob Hausrat, Kfz, Haftpflicht oder Unfall – alles lief über eine einzige Stelle.
❌ Keine Konkurrenz, keine Vergleichsportale
❌ Einheitliche Bedingungen für alle – unabhängig von individuellen Bedürfnissen
✔ Nach der Wende wurde die SV zur Deutsche Versicherungs-AG (DVAG) und später von der Allianz übernommen
👉 Heute unvorstellbar, damals Realität: Ein Land, eine Versicherung, keine Alternativen.
⚕️ 2. Sozialversicherung in der DDR – Pflicht über den FDGB
Auch Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung waren zentral organisiert: über die Sozialversicherung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB).
Über 90 % der Bevölkerung waren automatisch abgesichert
Leistungen waren oft eingeschränkt
Renten lagen im Schnitt nur bei 330–430 Mark – bei einem Durchschnittsverdienst von 1.300 Mark
Rechnet man es um, lag das Rentenniveau bei ca. 33 % – deutlich niedriger als die heutigen rund 48 % in Deutschland. Allerdings: Mieten kosteten damals durchschnittlich nur 1,20 Mark pro m² warm.
🔄 3. Die Wende: Anpassung an das westdeutsche System
Mit dem Einigungsvertrag 1990 wurde beschlossen: Die DDR-Systeme werden ins westdeutsche Modell integriert.
Renten wurden schrittweise angepasst („Hochwertung der Ost-Löhne“)
Seit 01.07.2023 gilt ein einheitlicher Rentenwert für Ost & West
Aber: Unterschiede bleiben, da Löhne im Osten lange niedriger waren
💡 Interessant: Die Durchschnittsrente im Osten liegt teils höher als im Westen – weil Frauen häufiger gearbeitet haben und Lehrer & Angestellte im öffentlichen Dienst viele Rentenpunkte sammeln konnten.
📜 4. Versicherungsverträge im Umbruch
Nach der Wende wurden rund 3 Millionen DDR-Lebensversicherungen sofort gekündigt. Viele alte Verträge verschwanden über Nacht.
Andererseits: Manche Altverträge enthielten extrem günstige Bedingungen – z. B. Elementarschäden automatisch mitversichert. Einige dieser Policen gelten bis heute! Und das ist manchmal gar nicht schlecht.
💶 5. Private Altersvorsorge: West vs. Ost
Bis heute zeigen Studien Unterschiede:
Ostdeutsche sparen weniger privat für die Rente als Westdeutsche (EconStor)
Im Osten macht die gesetzliche Rente über 90 % des Alterseinkommens aus, im Westen „nur“ 80 % (ifo Institut)
Private Vorsorge wie Riester, Rürup oder bAV wird seltener genutzt
👉 Ein echtes Risiko: Wer keine private Altersvorsorge hat, hängt stärker vom Staat ab – und ist anfälliger für Rentenreformen.
✨ 6. Einheit ja – aber Unterschiede bleiben
Heute gibt es hunderte Versicherer, flexible Tarife und digitale Vergleichsmöglichkeiten. Doch die Vergangenheit wirkt nach:
Geringere Sparbereitschaft im Osten
Weniger Bewusstsein für Themen wie Berufsunfähigkeit oder private Vorsorge
Wissen & Empfehlungen stammen oft von Eltern/Großeltern, die solche Produkte selbst nicht kannten
✅ Fazit: Einheitlich ist das Angebot – unterschiedlich bleibt die Nutzung.
📌 Was heißt das für Dich?
Nutze Deine Freiheit und sichere Dich so ab, wie es zu Deinem Leben passt – nicht so, wie es früher üblich war. Mach einen Versicherungscheck, prüfe Deine Altersvorsorge und schließe Lücken.
👉 Jetzt Termin vereinbaren und individuell absichern!

Kommentare